Alchemy Pay (ACH)
… und die Alchemie als königliche Kunst
Alchemy Pay (ACH) entdeckte ich 2019 eher zufällig. Zu dieser Zeit beschäftigte mich die Frage, in welcher Standardisierung die Zahlungsvorgange in Europa, den USA und Asien eigentlich erfolgen.
Immerhin redete die gesamte Kryptowelt davon, die herkömmliche Bank- und Finanzwelt zu dezentralisieren und zeitnah auf eine Blockchain zu legen. Würden es die Finanzmagnaten den Kryptomanen wirklich freiwillig so leicht machen?
Für Zahlungsvorgänge innerhalb der Europäischen Union darf seit 2016 das SEPA-Netz (Single Euro Payments Area) als bekannt vorausgesetzt werden. Für weltweite Transaktionen zeigt sich das SWIFT-Netzwerk (Society for Worldwide Interbank Financial Telecommunication) zuständig, welches gebührenpflichtige Überweisungen in jeglichen Fremdwährungen ermöglicht. Interessant bei SWIFT war jedenfalls die Tatsache einer Meldepflicht für Auslandsüberweisungen, sobald die Summe der Transaktion einen bestimmten Wert überschreiten sollte (dieses Problem hatte ich bisher noch nicht).
In den USA stellt sich die Sachlage etwas anders dar, denn SEPA oder SWIFT existiert jenseits des Atlantiks in dieser Form nicht. Stattdessen übernimmt diese Funktion eine Automatisierte Clearingstelle mit dem Akronym ACH. Irgendwie beließ ich es dann mit meinen Recherchen, denn nirgends war zu dieser Zeit verwertbares Material zur Fragestellung zu finden. ACH, was soll`s.
Dank Google und seiner praktischen Funktion der Vervollständigung von Suchbegriffen ploppte fortan bei Suchbegriffen mit „A“ ständig der Begriff ACH in die Suchleiste. Und irgendwann – ein Volltreffer. Alchemy Pay (ACH) ward gefunden. Die Namensgleichheit von ACH (Automated Clearing House) und Alchemy Pay (ACH)? Rein zufällig natürlich, aber mit Absicht.
Alchemy Pay (ACH) und die Alchemie als königliche Kunst
Alchemie bedeutet stets etwas Mystisches. Alchemisten versuchten zu allen Zeiten aus allerhand „Wertlosem“ etwas Wertvolles zu machen. Im 18. Jahrhundert wurde die Alchemie nach und nach von modernen Naturwissenschaften (Chemie, Pharmakologie) abgelöst. Die Alchemisten bezeichnen die Alchemie als Königliche Kunst. Was ich bei Alchemy Pay vorfand, sollte sich erst nach intensiver Recherche herauskristallisieren.
Alchemy Pay (ACH), der (noch) ungeschliffene Diamant
Mein unmittelbarer Eindruck 2019:
- Alchemy Pay verfolgte schon damals ehrgeizige Ziele mit seiner hybriden Krypto Fiat Zahlungsinfrastruktur
- sein nativer ERC 20 Utilitiy Token ACH zeigte sich ETH kompatibel
- über den ACH Token würden sämtliche Transaktionen verrechnet werden (kann keine anderen Werte annehmen)
- die Roadmap berücksichtigte bereits Kreditkarten samt Plugins, direkten Handel mit Kryptowährungen und Fiat, sowie etliche handfeste Lösungen für den E-Commerce und va. Mobiltechnologien
- bezüglich strategischer Partnerschaften verhielt sich ACH noch bedeckt
- im Whitepaper wurden die Prozesse rund um ACH genau beschrieben, jedoch nicht wie sie es machen würden.
Nun, dieses Projekt sollte für die nächsten Monate meine volle Aufmerksamkeit erhalten, denn vor allem das Whitepaper füllte sich beständig mit interessanten Ergänzungen.
Im Herbst 2020 listete Huobi Global erstmals ACH mit einem Wert von 0,02 Euro pro Token. Irgendwie wollte der Handel mit ACH nicht so richtig voran gehen. Und bis Juni 2021 sollte der Token noch für 0,002 verramscht werden. Wie war das nur möglich? Ich war mir absolut sicher, dass dieses Projekt rasch sehr erfolgreich sein würde. Natürlich, es gab ja noch den AMP Token auf FLEXA. Für viele Krypto-Experten waren diese Projekte gleich, und damit sind sie Rivalen. Doch seit wann ist Konkurrenz schlecht fürs Geschäft? Wilder Westen und Rauer Osten? NEIN, keinesfalls sind ACH und AMP dasselbe!
Jedenfalls gestaltete sich auch die weitere Recherche als überaus mühsam, denn Alchemy Pay (ACH) fand hier im deutschsprachigen Raum keinerlei Beachtung oder Erwähnung. Einerseits typisch europäisch und leicht narrow minded, andererseits etwa ein Geheimtipp, den nur niemand auf dem Radar hatte? Angesichts meiner eher zufälligen Entdeckung von ACH möglichweise eine Folge von Geoblocking?
Ich ging also nochmals meine Analysen zu den fundamentalen Daten durch. Hatte ich mich in meiner SWOT Analyse zu ACH geirrt? Wurde ACH still und heimlich von einem anderen Projekt überfahren? Ganz im Gegenteil, denn das Whitepaper platzte inzwischen aus allen Nähten und allein die Auflistung der gepflegten Partnerschaften las sich wie ein Liebesroman:
- Shopify (E- Commerce Plattform mit ca. 1,7 Mio. Händlern weltweit)
- Arcadier (E- Commerce Software as a Service)
- QFPay (globaler Anbieter von mobilen Zahlungstechnologien)
- CELO (!) (Finanz-dApps und Krypto-Zahlungen mittels Mobiltelefon)
- und last but not least: Binance (!) (muss man nicht näher beschreiben)
Unglaublich wichtige und potente Partnerschaften, welche sich da zeigten, und ich bitte um Verzeihung und Nachsicht, sollte ein noch bedeutenderer Partner hier nicht genannt worden sein. Ganz im Ernst, haben die es bei Alchemy Pay drauf, oder haben sie es drauf?
Jedenfalls deutete bei dieser Partnerwahl nichts auf asiatische Zurückhaltung hin, und im Gegensatz zu manch anderen Projektteams verhielt sich ACH trotzdem sehr zurückhaltend mit Versprechungen.
Ganz klar, was Alchemy Pay da im Schilde führt:
- vollkommen reibungsfreie Zahlungen mit Kryptowährungen und Fiat mittels Karte, Wallet, und va. Mobiltelefon
- unabhängig von Landeswährungen
- gekoppelt mit einem Belohnungssystem (möglicherweise auch Kredite)
- weltweit und grenzenlos
Kein Wunder, dass solche Ambitionen in Europa wenig Freude verbreiten. Und Alchemy Pay war bisher clever genug, seine Allianzen in Asien und Kanada zu schmieden, denn in diesen „Ländern“ ist die Akzeptanz von Kryptowährungen längst kein Thema mehr (ausgenommen China).
Wo liegt nun der Vorteil von ACH?
Für uns wohlstandsverwöhnte Mitteleuropäer ist es schlichtweg unvorstellbar, kein Bankkonto zu besitzen. Klar, auch wir haben Armut, nur ist diese Armut gut versteckt, und der soziale Friede ist uns heilig. Nach dem Motto „lieber ein scheinheiliger Friede, als ein heiliger Krieg“ verteilen Regierungen an ihre Bedürftigen Politikalmosen, anstatt die strukturellen Herausforderungen zu beheben. „Worldbank“ weist in einem Bericht von 2012 jedoch darauf hin, dass jeder Dritte Mensch auf der Welt über kein eigenes Bankkonto verfügt. Wer es schafft, diesen 2,5 Mrd. Menschen mit einem Mobiltelefon den Zugang zum Online Handel und v,a. zu Zahlungsdiensten und Kryptowährungen zu verschaffen, dem gebührt nicht nur Hochachtung, sondern auch der Erfolg seines Lebens. Was Regierungen in Jahrzehnten nicht schafften, aus welchen Gründen und Absichten auch immer, das schafft vielleicht ACH. Einfach abwarten und Tee trinken.
August 2021
Es ging Schlag auf Schlag. Im August 2021 listete Coinbase nach kurzer Vorankündigung den ACH Token. Binnen weniger Stunden kletterte der Wert des Ach Token von 0,001 Euro auf 0,14 Euro.
Die Marktkapitalisierung stieg binnen weniger Tagen von 4 Mio. auf fast 300 Mio. Was für ein fulminanter Start. Ob das Team von Alchemy Pay das alles erwartet hat? Ich denke nein.
Der nachfolgende Chartverlauf bis zum heutigen Tag gestaltet sich typisch für Kryptos recht abenteuerlich und zeigt auch die erbärmliche Fratze des Kryptomarktes. Etliche weitere Börsen listeten ACH in der Zwischenzeit. Doch was sagt ein Chartverlauf schon aus, wenn das Fundament des Gebäudes erdbebensicher ist.
Weshalb ausgerechnet Binance bisher auf den Handel mit den ACH Token verzichtet, kann nur eine rhetorische Frage sein. Mir fällt zu dieser Frage nur ein Begriff ein: Sunzi.
Fazit
Die ganze Welt ist fokussiert auf Bitcoin und Co. Manche Attraktoren bezeichnen VeChain und auch Hedera als vollkommen unterschätzte Kryptowährungen. Gut so. Lassen wir sie in diesem Glauben. ACH ist jedoch genau das, was sein Name schon dezent andeutet: ein ungeschliffener Edelstein, der nach und nach seinen Facettenschliff erhält. Alchemy Pay kann es egal sein, wenn die Geier den Wert dieses Projektes nicht erkennen. Strategisch von Interesse im Zusammenhang mit weiteren Kooperationen sind für ACH mit Sicherheit NEAR, und NEO. Fehlen nur noch Pay Pal, Google Pay, und Ebay. Am Ende hält jener diesen Diamant in seinen Händen, der den Wert dieses Projektes früh erkannte. Ist das eine Empfehlung? Nun, wenn es das Team schafft, sein Projekt technisch umzusetzen, und die Teilhabenden bei Laune zu halten vermag, reiht die Coinditorei Alchemy Pay zu den Top 20 des Kryptouniversums. Ob, und in welchem Umfang ACH in einem unserer virtuellen Musterportfolios berücksichtigt wird, bleibt unseren Mitgliedern vorenthalten. Melden Sie sich heute noch im Mitgliederbereich an.
Dieses Dokument stellt die persönliche Meinung des Autors dar, und ist keine Finanzberatung. Eigene Recherchen sind notwendig.
mebe, Coinditor